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KollektivNN war eine offene Künstler*innen­gruppe um Daniel Hilgert und Andreas Schoenangerer.

Im Dunstkreis des Konzeptkünstlers Johannes Angerbauer angesiedelt, verhandelte das Kollektiv zwischen 2014 und 2018 die Positionen von Raum und Rezeption.

Diese Seite wird im Sinne eines Archivs weiterbetreut.

„G14” – Kunst im Leerstand als letztes gemeinsames Projekt ist zum gegebenen Zeitpunkt noch aktiv, wird jedoch nicht mehr als Projekt des KollektivNN verstanden.
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NN-12-2019
Foto: Katharina Acht

Hier soll eine ungeordnete Sammlung von Textfragmenten aus den vergangenen Jahren einen Einblick in den theoretischen Über- und Unterbau des KollektivNN bieten…

e.g.:

„…Konglomerat und Ploch, Stanzblech-Abfälle dem gewachsenen Holzstück gegenübergestellt. Das Fasrige und das Pixelige, beides kleinste Bauteile verschiedener Systeme. Das Eine wird Stück für Stück abgetragen das Andere aus Stücken aufgebaut. Durch Projektion in direkter Kommunikation in der Ateliersituation verwoben. Schalenartig weitet sich der Prozess um neue Ebenen: Häute im Kuppelbau des Nest geschützt. Von Blicken abgeschirmt, zugleich durch Projektion von Innen heraus erweitert. Strahlt aus und bindet BesucherInnen ein, die zwischen Haus und Hülle ihrerseits sich Einblicke ins Innere des Nest verschaffen und so durch ihren Standpunkt die inneren Objekte jeweils neu verschmelzen lassen. An den Wänden schlägt sich ein Netzwerk nieder, die Summe dieser Interaktionen. Knotenpunkte dieses Netzes spiegeln durch die Gebäudehülle ausstrahlend weitere Nester unbekannter Zahl wider. An der Fassade hängend, unvermutet im Brachland drappiert. Aus Leitungen verwoben, nachts schier glühend. Des regen Austausches wegen. Das Netz der Nester breitet sich aus. An unbestimmten Orten. …“

aus der Korrespondenz zu „eiNNisten“ – Künstlerhaus Wien – nicht realisiert

:

„…Das KollektivNN, tiefstapelnder Diener der Sache an sich, ein theoretisch an Mitgliedern unbegrenztes Konglomerat hat sich zum Ziel gesetzt, Kunst von ihrer Haftung an Persönlichkeitsbildern zu befreien. Rezipienz wird als schöpferisches Werk verstanden und somit agiert das Kollektiv hier als neuronale Schnittstelle zwischen beteiligten KünstlerInnen und Publikum. In der Arbeit “XXX” sollen sich RezipientInnen als Teil der Rauminstallation begreifen. …“

aus: Projektpapier für HUMAN__gold – Design Center Linz

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„…Gemein haben alle beteiligten KünstlerInnen die Beschäftigung mit dem Flüchtigen, dem Prozess der Bewegung, dem Enthüllen und Verbergen, der Transformation, Prozesshafter Kunst, und: mit dem Menschen.
Womöglich könnte das KollektivNN hiermit einen gewichtigen Punkt in seiner Entwicklung setzen: seiner Auflösung. Das Kollektiv zeigt sich immer als Begleitung zu JAG. Dieser tritt hier als Person bewusst nicht in Erscheinung. Das eigentliche Werk entsteht durch Beteiligung und Rezipienz anderer. JAG wird zum Noname. Das Kollektiv geht in sich auf. Was bleibt ist ein Spiegel.

Das Kollektiv war gewissermaßen von Beginn an ein selbstauslöschendes System. Seine Inkarnation im Sinne des Schaffens von Ausstellungen und materiellen Werken darin, hat als Prozess konzipiert, in letzter Konsequenz zu Desinkarnation führen müssen, der Rückverwandlung von Materie in reine, körperlose Idee. …“

aus: Korrespondenz NN & JAG – zu „HUMAN__gold“

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„…Um bei all den Widersprüchen nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, wurde der Vorhandene mit einem Gläsernen aufgedoppelt. …“

aus: Pressetext – KUNST traffic